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08. Oct. 2015
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08. Nov. 2016

Captain Khan

Unser heutiges Video der Woche ist nicht nur emotional sehr bewegend und voll von Symbolen der nationalen Identität der USA. Es ist auch ein Beispiel dafür, wie konsequent die Clinton-Kampagne einzelne Beispiele und Erzählungen einsetzt, um ihre Botschaften anschaulich zu machen. Eine dieser Erzählungen ist die Geschichte von Humayun Khan, einem muslimischen Offizier der US-Armee, der im Irakkrieg durch ein Selbstmordattentat getötet wurde.

Erstmals erwähnte Hillary Clinton den Einsatz dieses (posthum mit dem Bronze Star und Purple Heart ausgezeichneten) Soldaten am 15. Dezember letzten Jahres – also vor mehr als zehn Monaten – im Rahmen einer Rede zum Thema Terrorismusbekämpfung, die sie in Minneapolis auf dem Campus der Universität von Minnesota hielt (hier kann man die gesamte Rede sehen).

Clintons Verweis auf die amerikanischen Werte von Humayun Khan war eine Reaktion auf Donald Trump. Der hatte rund eine Woche vor Clintons Rede – am 7. Dezember 2015 – in Folge des Terroranschlags im kalifornischen San Bernardino ein generelles Einreiseverbot für Muslime in die USA gefordert.

Die Clinton-Kampagne verbreitete die Geschichte von Humayun Khan damals vor allem in den sozialen Medien – über dieses Video hier:


 

Laut später veröffentlichten Hintergrundberichten stand das Kampagnenteam von Clinton zu diesem Zeitpunkt nur in losem Kontakt zu den aus Pakistan stammenden Eltern von Humayun Khan, die 1980 in die USA eingewandert sind. Doch dieser Kontakt wurde vertieft und führte letztlich dazu, dass Khizr und Ghazala Khan die Geschichte ihres Sohnes rund sieben Monate später – auf der Convention der Demokraten im Juli diesen Jahres – persönlich erzählten. Ihr sehr berührender Auftritt dauerte nur sechs Minuten, war aber wohl einer der Höhepunkte des Konvents:


 

Interessant daran ist: Es hätte nicht viel gefehlt, und diese Rede wäre bald wieder vergessen gewesen, wie der Gründer der liberalen News- und Meinungswebsite Vox.com, Ezra Klein, in einer sehr interessanten Analyse erläutert hat:

It’s easy to forget now, but the Khans didn’t appear in the 10 to 11 pm hour carried by the networks. They were a sensation on Twitter, and I’m sure millions saw their words on Facebook, but the truth is most Americans, as of Friday, had no idea who they were or what they had said. I remember, after the speech, listening to Democrats lament that the Clinton campaign hadn’t put them higher on the schedule: The Khans were clearly the most effective anti-Trump messengers at the convention, but barely anyone would know it.

Wirklich bekannt wurde dieser Auftritt erst durch Donald Trumps größten Gegner: Donald Trump. Der ging nämlich in den Angriffsmodus über und attackiere die Khans. Unter anderem unterstellte er Ghazala Khan, dass sie aus religiösen Gründen nicht auf der Convention gesprochen hätte. Für diese und eine Reihe anderer – unglaublich dummer – Aussagen erntete Trump zu Recht sehr viel Kritik. Seine Reaktion und die Debatte darüber bescherte ihm auch in den Umfragen einen Knick (was übrigens schon damals ein Beleg dafür war, dass der Mythos falsch ist, Trump würde mit allen Aussagen ungestraft davonkommen). Hier eine kurze Zusammenfassung dieses Konflikts:


 

Die Washington Post betrachtet diese Auseinandersetzung nach wie vor als einen jener Momente, die Trumps Bemühungen um das Weiße Haus am meisten geschadet haben:

Trump’s feud with the Khan family was one of the most explosive and damaging moments for his candidacy, and it prompted widespread criticism as Trump seemed eager to defy political norms against criticizing the families of fallen soldiers.

So wurde Khizr Khan in diesem Sommer, erst viele Monate nachdem Hillary Clinton angefangen hatte, über seinen Sohn zu reden, zu einem der wirksamsten Gegenspieler von Donald Trump. Trump hat einen entscheidenden Anteil dazu beigetragen, aber es wäre wohl nie so weit gekommen, wenn die Clinton-Kampagne die Geschichte von Humayun Khan nicht immer und immer wieder erzählte hätte. Mit dem nun veröffentlichten TV-Spot, der in der Schlussphase des Wahlkampfs in wichtigen swing states wie Florida, Iowa, Nevada, New Hampshire, North Carolina, Ohio und Pennsylvania zu sehen sein wird, sollen die Wählerinnen und Wähler eine letztes Mal, bevor sie wählen gehen, an diese Geschichte erinnert werden.

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