Gestern um 20.15 Uhr war es wieder so weit. Wie schon vor vier Jahren haben wir den bisherigen Verlauf des US-Wahlkampfs im Filmcasino nacherzählt – mit einer Auswahl an Videos und TV-Spots. Wer nicht dabei sein konnte, findet hier die komplette Playlist zum Nachschauen. Viel Spaß damit.
Zur Eröffnung gab es ausnahmsweise harmonische Töne zu hören:
Yussi sendete Grüße aus dem Kampagnen-Headquarter von Hillary Clinton:
Das Prinzip „Wahlkampf-Spot“ wurde anhand eines sehr eingängigen Beispiels erklärt:
Der erste „echte“ TV-Spot, der gezeigt wurde, war aus der Reagan-Ära:
Auch daran kann man sehen, wie sich die Zeiten ändern. Armer Marco Rubio:
Was ist republikanischen Politikern wie Cruz wirklich heilig? Weihnachten als wahlkampffreie Zeit für die Familie? Wohl eher nicht:
Sein Maschinengewehr-Speck vielleicht schon eher:
Trotz solcher Spots konnte Cruz die Fans von Grenzkontrollen in den Reihen der GOP nicht auf seine Seite ziehen:
Denn Donald Trump brachte diese Ressentiments auf die Spitze:
Und er setzte dieses Thema auch gnadenlos gegen seine Parteifreunde ein:
Ironischerweise attackierte er Bush mit einem Typ von TV-Spot, der von der Bush-Familie in den US-Wahlkampf eingeführt wurde:
Die Kampagne von Jeb Bush kam aber auch sonst nicht so richtig in Fahrt:
Trump hingegen punktete u. a. mit seiner sehr einfachen Sprache:
Trump, der anfangs für die Parodie eines Präsidentschaftskandidaten gehalten wurde, entpuppte sich zur Überraschung aller als starker Wahlkämpfer:
Clinton war schon im Herbst letzten Jahres auf das Duell mit ihm erpicht:
Zuvor machte ihr aber die überraschende Popularität Bernie Sanders zu schaffen, dem die Herzen vieler Millenials zuflogen:
Seiner Kampagne verdanken wir einen der stimmungsvollsten Spots dieses Wahljahres. Den kann man fast schon „for recreational use“ einsetzen:
Clinton passte ihre Positionierung daran an und trachtete gleichzeitig danach, den Vorwurf des Flip-Floppings zu entkräften:
Mit Trump hat Clinton letztlich das perfekte Kontrastbild für ihren Wahlkampf geliefert bekommen:
Die Convention der Republikaner ging nicht ganz so reibungslos über die Bühne. Daran konnte auch Trumps martialischer Auftritt nichts ändern:
Die Convention der Demokraten verlieh Clinton hingegen Rückenwind. Auch deshalb, weil Trump sich von diesem Auftritt des Vaters eines gefallenen (muslimischen) US-Soldaten provoziert fühlte:
Warum die Grünen im US-Wahlkampf keine größere Rolle spielen, könnte eventuell auch dieser TV-Spot erklären:
Der Spitzenkandidat der Libertären irritierte das Wähler mit außenpolitischer Ahnungslosigkeit:
Mitte September kam dann allerdings das Clinton-Camp aus eigenem Verschulden unter Druck. Zuerst mit einem flapsigen Sager über einen „basket of deplorables“ …
… und dann mit einer verheimlichten Erkrankung der Kandidatin:
Das erste TV-Duell brachte Clinton allerdings wieder zurück in die Spur:
Ihre Kampagne arbeitete sehr systematisch daran, dass Trump immer und immer wieder mit seinen Aussage konfrontiert wird:
Insbesondere Trumps Umgang mit Frauen wurde von Clinton konsequent thematisiert:
Bis irgendjemand sich endlich daran erinnerte, dass es da noch irgendwo im Archiv diese alte Aufnahme hier gab:
Die daraufhin beginnende Absetzbewegung in den Reihen der Republikaner ist nur bedingt glaubwürdig …
… aber sehr nachvollziehbar, denn wer Trump unterstützt, bekommt das im Wahlkampf zu spüren. Unter anderem mit Spots wie diesem hier:
Clinton kann und will mit den Stimmen der Frauen Präsidentin werden:
Das weit verbreitete Unbehagen mit der Art und Weise, wie die US-Politik funktioniert, wird sie aber wohl nicht beseitigen: